heute möchte ich euch gerne zeigen, wie es einem Angsthund in seinem neuen zuhause ergeht. Es war für mich schwer zu ertragen die Zeilen zu lesen und ich hatte es auch befürchtet, das es so wird, doch ich weiß, das es das beste für sie war und sie sich dort eingewöhnen wird und eines Tages mein Handeln verstehen wird und glücklich ist. Ihre Familie ist wundervoll und hat viel Erfahrung, und natürlich bleiben wir in Kontakt um an Fibis Fortschritten teil zu haben .Hier nun der Brief ihres Hundekumpel Gustav;
Liebe Tina,
Wir alle haben Fibi jetzt schon ganz doll ins Herz geschlossen und sind fest entschlossen, ihr ein liebevolles und sicheres zuHause zu bieten, denn Liebe, Sicherheit und eine tägliche Routine mit möglichst wenig Aufregung ist das, was sie wohl am meisten braucht. Die Fibi ist leider sehr unglücklich mit ihrem Umzug. Ich glaube, sie wäre sehr viel lieber in ihrer kleinen, überschaubaren Welt bei euch geblieben, zumindest wenn ihr Alltag dort so war, wie Lutz es uns erzählt hat. Hier ist alles neu und fremd für sie und alles macht ihr Angst. Fremde Menschen, fremde Hunde und eine fremde Umgebung, das ist überhaupt nichts für eine so angstgeprägte Hündin wie sie. Sie darf mit zu Karen und Jost ins Haus und hat sich sofort in die hinterste Ecke unter der Eckbank verkrochen, wo sie auch gar nicht mehr rauskommen möchte. Auch auf ihrem Kissen möchte sie nicht liegen, gut, dass es die Fußbodenheizung gibt. Die ersten zwei Tage hat sie nicht gefressen und getrunken, aber zumindest das hat sie heute Nacht getan.
Ausgehen möchte sie auch nicht, wir müssen sie mühsam aus ihrer Ecke sanft herausziehen und auch der tägliche Gang ums Haus morgens und abends mit viel Überredung, sanftem schieben und ziehen ist für sie nur Nötigung und kein Vergnügen. Von Tolko und mir möchte sie noch überhaupt nichts wissen, sie setzt sich einfach hin und versucht angstvoll, uns zu ignorieren, wenn wir ihr mit unseren Nasen zu sehr bedrängen, dann keift sie uns an. Davon lasse ich mich natürlich nicht entmutigen, aber es wird viele Monate dauern, bis sie sich sicher genug fühlt, um mit ihrer Umgebung und uns Kontakt aufzunehmen. Jetzt bleibt sie erstmal mit Karen und Jost alleine und darf die meiste Zeit in ihrer Ecke liegen. Immerhin, von Karen und Jost lässt sie sich streicheln, und dann hört auch das angstvolle Zittern auf und sie beruhigt sich ein bisschen. Und heute morgen hat sie in ihrer Ecke immerhin mal den Kopf gehoben und geguckt, was passiert, als Jost in die Küche gekommen ist. Das wird schon. Aber sie versteht überhaupt nicht, warum sie nach 2 Jahren bei euch, wo sie endlich ihre Rolle und ihren Platz gefunden hatte, das alles nochmal abgeben muss, das ist eine echte Qual für sie. Gut, das wir alle schon so viel Erfahrung mit Hündinnen, auch ängstlichen, haben und uns nicht hilflos fühlen, sonst wäre es noch schlimmer.
Ich werde Dir natürlich gerne berichten, wie es weitergeht und soll Dich natürlich auch ganz herzlich und sehnsuchtsvoll von Fibi grüßen. Sie sagt, sie hat bisher alles geschafft und wird es mit unserer Hilfe auch hier schaffen sich einzugewöhnen und vielleicht noch ein glücklicher Hund zu werden.
Mit den besten Grüßen - Gustav & Consorten