Reisebericht Apulien /Italien April 2018

Die Vorfreude war groß bei mir nach Italien zu reisen, um vielleicht einiges Neues zu sehen und zu lernen. Doch mein Herz wurde schwer, denn wie in vielen Nachbarländern gibt es auch in Italien Tierheime, die es lieber nicht geben sollte. Das Tierheim in Cerignola wurde Jahre lang als Tiersammelstelle benutzt, um Geld vom Staat zur Fütterung zu bekommen. Dem Betreiber waren die Tiere egal. Gott sei Dank gibt es nun einen neuen Übernehmer, der bereits ein neues Grundstück erworben hat und mit dem Aufbau eines neuen Tierheimes begonnen hat. Die Fotos könnt ihr im Anhang sehen. Doch den ca 120 Tierheimhunden sieht man teilweise sehr deutlich an das es ihnen lange nicht gut ging. Apulien ist ein armes Land und es ist sehr schwer dort ehrenamtliche Helfer zu finden oder Spenden für den Neuaufbau zu bekommen. 5 junge Menschen versorgen jeden Tag die Hunde mit dem nötigsten, diese werden vom Staat geringfügig bezahlt, haben allerdings seit 3 Monaten kein Geld bekommen.das ist dort wohl nichts Ungewöhnliches. Die vielen Rollihunde bedürfen dabei besonders viel Zeit, gleichzeitig helfen sie auch beim Neuaufbau, doch auch ihre Kräfte sind beschränkt. Viele Gedanken gehen einem durch den Kopf, wenn man all dies Leid sieht und Hilfe nur ein Tropfen auf den heißen Stein ist. Natürlich hatten wir auch Spenden dank einigen von euch mitgebracht , Welpenfutter dort gekauft, da zurzeit zwei Mamahündinnin mit 6 Welpen vorhanden sind und auch Geld dagelassen um weiterhin Welpenfutter und Dosen für die Mamas zu kaufen.Luca, Lisa und der kleine Harry, ca. 7 Monate alt und wahrscheinlich auf beiden Augen blind, genaues konnte der Tierarzt nicht sagen, werden Ende Juni zu uns reisen und erstmal in der Hundescheune leben dürfen. Es gibt soviele tolle Hunde dort, die sich so sehr ein richtiges zu Hause wünschen. Gesucht werden auch Übernehmer für einige der Rollihunde und einen Nackthund. Doch wir haben auch schönes erlebt, so durfte ich Ramona und Vito kennenlernen, die ein eigenes Hundeparadies auf ihrem Grundstück geschaffen haben und so wie wir hier mit ca. 20 Hunden zusammen leben, um wenigstens einigen eine Zukunft zu ermöglichen und ihnen ein neues richtiges zuhause suchen. Sie haben uns auch erzählt, das sie die Straßenhunde in ihrer Nähe nicht kastrieren durften, da es dann ja keine neuen Straßenhunde geben würde und so manch einer dann ja nichts mehr dran verdienen könne. Ja ich habe viel gelernt, eigentlich wusste ich es schon immer-Tiere sind die besseren Menschen! Wir werden wieder nach Apulien reisen, wir werden nach unseren Möglichkeiten helfen, wir werden Fotos und Berichte schreiben, wir werden nicht wegschauen, es muss doch mal passieren, dass wir lernen das Leben mehr wert ist als Geld. Wir halten euch auf dem Laufenden und werden euch sicherlich um Spenden bitten müssen, damit wir wenigstens einigen armen Seelchen helfen können.